Regie: Gustav Thies, Luzern Dekorationen: Richard Patzig, Zürich Kostüme: Verch & Flothow, Berlin; Möller, Zürich; A. Gamma, Zürich Ensemble: Spielleute aus Uri
PROLOG
zur Schillerfeier am 10. Juli 1904. • Verfasst und gesprochen von Herrn Ernst Zahn.
Es war ein Träumer, der begnadet war,
Der Blick vom grauen Alltag abzulenken
Und, wo ihm Welten lagen offenbar,
In seine eigne Seele ihn zu senken.
Und diesem Träumer zeigte eines Tags
Der reichen Seele wundervoller Spiegel
Ein kleines Land. Tief zwischen Bergen lag's
Und Firne schlossen's ab mit weissem Siegel.
Ein rauhes Volk war heimisch in dem Land,
Das hing an einen Reichtum seine Liebe,
Dem galt ein Gut, für das es stritt und stand,
Von allen eins: dass ihm die Freiheit bliebe.
Und sieh: wess' diesen Volkes Seele schwoll,
Was glomm in tausend Herzen mächtigen Scheines,
Dess' ward das Herz des grossen Träumers voll,
Das wusste er zu fassen in sein eines!
Und er ging hin und sang der Freiheit Sang. -
Dann zog die Zeit wie Nebel zieht und Wolke,
Trug Einst zu Jetzt, trug fernhin Wort und Klang
Und trug des Träumers Lied zu jenem Volke.
Das horchte auf, befremdet erst, doch schnell
Vom Heimatlaut ergriffen und betroffen.
So kam gen Uri Schiller's Wilhelm Tell!
Und tausend Herzen standen weit ihm offen.
Und wieder ging die Zeit! dem Träumer fiel
Das Los des Sterblichen, das unabwendig:
Dem hellen Tage ward sein dunkles Ziel,
Der Dichter starb! - Sein Lied nur blieb lebendig.
War nicht mehr Lied - Was eines Volkes Brust
Hochatmend trägt an Jubeln und an Zagen,
Das enge Leid, die weite, weite Lust,
Das wusste dieses Träumers Sang zu sagen.
Und sieh: das Herz des Volkes nahm ihn hin!
Doch was der grosse Träumer ihm gegeben,
Dass es ihm Blut von seinem Blute schien,
Wenn dieses Vorhangs Hülle sich wird heben,
Lasst se vorbei an Eurem Blicke zieh'n:
Tell, seinen Tell, seht Uri's Volk ihn - l e b e n !
Die Besetzung der wichtigsten Rollen:
Franz Arnold-Flückiger - Hermann Gessler: Franz Nager-Weingartner - Werner, Freiherr von Attinghausen: Adolf Huber-Gisler - Ulrich von Rudenz: Elisabeth Studer-Hefti - Berta von Bruneck: Otto Jauch-Arnold - Rudolf, der Harras: Josef Imhof - Friesshart: Emanuel Müller-Muheim - Leuthold: Emil Münsch - Fronvogt: Josef Imholz - Walter Fürst: Alois Huber-Müessli - Wilhelm Tell: Marie Huber - Hedwig, seine Gattin: Erwin Schmid - Walter, Tells Knabe: Martin Denier - Wilhelm, Tells Knabe: Andreas Huber-Muther - Rösselmann, der Pfarrer: Xaver Walker - Werner Stauffacher: Ida Nager - Gertrud Staufacher: Josef Gisler - Stüssi, der Flurschütz: Martin Gisler - Fischer am Urnersee: Maria Walker-Gamma - Armgard: Gustav Schmid - Arnold von Melchtal: Josef Werner Lusser-Gisler - Konrad Baumgarten: Caspar Huber - Conrad Huhn: Josef Furger - Ital Reding: Heinrich Danioth - Hans auf der Maur: Albin Gisler - Jörg im Hofe: Albert Stampfli - Ulrich der Schmid: August Greiner - Jost von Weiler: Balthasar Danioth - Petermann, der Sigrist: Alphons Krönlein junior - Kuoni der Hirt: J. Aschwanden - Werni der Jäger: Mathias Hefti - Ruodi der Fischer: Maria Muheim - Meier von Sarnen: Johann Bucher - Struth von Winkelried: Peter Baumann - Klaus von der Flüe: Carl Schillig-Egger Burkard vom Bühel: Robert Baumann - Arnold von Sewa: Gustav Baumann - Pfeifer von Luzern: Carl Bachmann - Kunz von Gersau: Franz Baumann - Jenny, der Fischerknabe: Anton Crönlein - Seppi der Hirtenknabe: M. Nowak - Mechthild: Frau Kornmairer - Elsbeth: Marie Huber - Hildegard: Josef Gisler - Stüssi, der Flurschütz: August Schuler - Stier von Uri: Rudolph Hefti - Meister Steinmetz: Gisler-Planzer - Erster Geselle: Johann Regli - Zweiter Geselle: Alphons Crönlein - Alter Mann: Martin Rey - Fischer: Rudolf Miesch - Erster Reiter: Victor Dubs - Zweiter Reiter: Carl Walker - Wanderer:
Barmherzige Brüder. Gesslersche und Landenbergische Reiter. Viele Gesellen und Handlanger: Landsleute, Männer, Weiber und Kinder, aus den Waldstätten.